Windows 10: Updates können Tonprobleme verursachen

Aktuelle Updates für Windows 10 ab Version 2004 können Audioprobleme verursachen. Einen Teil dieser Schwierigkeiten hat Microsoft Ende vergangene Woche eingestanden. Der Eintrag bei Microsoft geht darauf ein, dass die Tonausgabe bei Verwendung von 5.1-Dolby-Digital-Audio bei bestimmten Apps Probleme machen kann. Es könne ein hohes Rauschen oder Quietschen/Fiepen unter Windows 10 auftreten, wenn bestimmte Apps, Audiogeräte und Windows-Einstellungen verwendet werden. Details, um welche Apps oder Audiogeräte (Lautsprecher, Kopfhörer) sowie Windows-Einstellungen es sich handelt, bleibt Microsoft aber schuldig. Aktuell untersuchen die Entwickler das Problem allerdings noch.

Daher gibt Microsoft bisher lediglich an, dass das Problem im Stereo-Betrieb bisher nicht beobachtet wurde und nach der Installation des Update KB5000842 oder eines Folgeupdate auftreten kann. Bei Update KB5000842 handelt es sich allerdings um eine Preview, die bereits am 29. März 2021 im Vorgriff auf die Sicherheitsupdates aus dem April freigegeben wurde. Dieses Vorschau-Update fiel andererseits auch bereits durch auftretende Grafikprobleme auf.

Da Windows 10-Updates kumulativ sind, betrifft das Problem auch die im April und Mai 2021 freigegebenen Sicherheits- und Vorschau-Updates. Der Fehler zieht sich also seit Monaten durch verschiedene Updates. Microsoft nennt lediglich Windows 10 Version 2004 und die im Herbst 2020 erschienene Version 20H2 als betroffen. Grund ist, dass beide Windows 10-Versionen die gleichen Updates erhalten. Ungenannt bleibt dabei aber die noch nicht allgemein freigegebene Insider Preview von Windows 10 21H1 (Mai 2021 Update), die diese Updates ebenfalls erhält.

Mit dem Wissen, dass das Problem nur im 5.1-Dolby-Digital-Audio-Modus unter Windows 10 und bei bestimmten Apps (oder Anwendungen) auftritt, gibt Microsoft einige profane Workarounds, die Betroffene bis zur Bereitstellung einer finalen Lösung versuchen können. Der erste Ratschlag lautet, bei Problemen mit der Tonspur während der Audio- und Video-Wiedergabe in einer App auf diese zu verzichten und stattdessen auf alternative Apps oder einen Web-Browser wie den Microsoft Edge auszuweichen.

Hilft dies nicht, lautet die zweite Empfehlung Microsofts, den Raumklang bei der Audioausgabe in der betroffenen Windows 10-Version abzuschalten, und eine der angebotenen Optionen zu wählen. Das läuft dann auf einen Verzicht auf 5.1-Dolby-Digital-Audio mit Wechsel auf einen Stereobetrieb hinaus. Auch dann sollen das Fiepen bzw. weitere Störungen weg sein.

Auf Reddit wird derweil über ein weiteres Audioproblem unter Windows 10 berichtet, welches durch das am 11. Mai 2021 freigegebene Update KB5003173 ausgelöst wird. Dort kommt es zum Stottern oder einem kompletten Ausfall der Audioausgabe.

Dieses Stottern beim Audiokanal erinnert an die berichteten Leistungsabfälle bei der Grafikausgabe. Abhilfe schafft in allen Fällen die Deinstallation der betreffenden Updates, wobei Microsoft die Grafikprobleme auf betroffenen Systemen bereits automatisch mit der Windows 10-Funktion Know Issues Rollback (KIR) beseitigt haben will.

Einen kompletten Ausfall der Soundausgabe berichtet auch dieser Benutzer, wobei er das Problem durch Neuinstallation eines Realtek-Audiotreibers bis zum nächsten Systemstart beseitigen konnte.

Weitere Benutzer berichten, dass die Änderung der Lautstärke in den Windows-Einstellungen das Problem des Fiepens behoben habe, während andere Benutzer von einer zu leisen Audioausgabe schreiben. Abhilfe schafft auch hier die Deinstallation des letzten Updates.

Die Deinstallation des Sicherheitsupdates vom 11. Mai 2021 ist allerdings keine wirkliche Option, beziehungsweise will gut überlegt sein, da dieses Sicherheitslücken schließt, die Trojanern eine wurmartige Ausbreitung ermöglichen. Nachdem ein am Wochenende ein entsprechender Exploit öffentlich wurde, ist eine Ausnutzung in naher Zukunft wahrscheinlich.

Wie viele Nutzer letztendlich von diesen Audioproblemen betroffen sind, lässt sich momentan genauso wenig abschätzen, wie die Frage, wann Microsoft einen Fix für Betroffene nachreicht. Zumindest ist die Ursache des von einigen Benutzern ebenfalls berichteten Installationsfehler 0x800f0922 beim kumulativen Update KB5003173 vom 11. Mai 2021 bekannt. Der Fehler wird durch Installationsreste des entfernten Legacy Edge verursacht.

 

(Quelle Heise.de)

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